Ein Jahr nach der Diagnose

Seit der Diagnose ist ziemlich exakt ein Jahr vergangen. Es kommt einem vor, als wäre die ganze Krankheit Ewigkeiten her. Seit wenigen Wochen überkommen mich spontan Erinnerungen an die Chemo, meistens begleitet von einem gewissen Ekel. Ich fand ja die Chemo nicht besonders schlimm… also im Vergleich zu dem, was ich als Alkohol-Kater kenne, aber eklig ist sie trotzdem… das soll jetzt niemanden entmutigen, dem eine Chemo bevorsteht. Es ist wirklich nicht dramatisch, aber unangenehm (siehe die anderen Posts).

Eigentlich wollte ich in diesem Post nur mitteilen, dass es jetzt keinerlei Spuren der Krankheit oder der Chemo mehr gibt. Die Gynäkomastie (geschwollenen Brustwarzen) hielt sich bis ca. Februar (also fast ein halbes Jahr), ist nun aber ganz verschwunden. Die Haare sind immernoch ein wenig wellig, aber das stört doch keinen großen Geist (um Karlson vom Dach mal zu zitieren).

Ach, eine Sache noch, die ich, glaube ich, in diesem Blog noch gar nicht erwähnt habe: Das Leben mit einem Hoden ist völlig normal. Man merkt den Unterschied eigentlich nie und gewöhnt sich nach wenigen Wochen voll und ganz daran. Beim Fahradfahren ist es so sogar ein bisschen praktischer!

Also, an alle, die ihre Diagnose gerade erhalten haben, mitten in der Chemo stecken, oder wie ich, den Krebs bereits hinter sich haben: Immer stark bleiben! Das Leben geht weiter und bei Hodenkrebs ist das fast garantiert! Ich genieße das Leben nun viel mehr, arbeite weniger und nehme mir mehr Zeit für mich – das habe ich aus dieser Zeit gelernt. Das Leben ist auch ohne Krankheit schon kurz genug! Genießt es!

2 thoughts on “Ein Jahr nach der Diagnose

  1. Hallo, ich hatte auch hodenkrebs und eine PEB Behandlung mit 3zyklen…..das alles ist jetzt 6monate her und ich wollte fragen, ob bei es bei dir ca. 5monate nach der chemo auch nochmal zum haarwuchsstopp gekommen ist (achselhaare und brusthaare wachsen z.B nichtmehr ) und ob sich das wieder reguliert hat…… ansonsten viel Erfolg und Gesundheit für die Zukunft….

    • Hallo Fabio,
      also ich tippe darauf, dass es sich dabei um Hormonschwankungen handelt. Das hatte ich auch noch Monate nach der Chemo. Aber so etwas renkt sich von selbst wieder ein. Ich hatte direkt nach der Chemo sehr starken Bartwuchs (zu viel Testosteron), dann waren einige Wochen später meine Brustwarzen geschwollen (zu viele Östrogene) aber jetzt ist alles wie vorher. Ich würde mir erst einmal keine Sorgen machen! Wenn das Ganze nach 9 Monaten noch da ist, würde ich bei der dritten Nachuntersuchung den Arzt mal danach fragen.
      Liebe Grüße,
      P.

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